Inflation – das ist das (Finanz-)Thema der Stunde und natürlich eine unmittelbare Folge des Ukraine-Kriegs, der damit einhergehenden Energieknappheit und nicht zu vergessen, der „Sünden“ der Vergangenheit. Damit sind vor allem die massiven Eingriffe der Notenbanken gemeint, die mit immer neuen Anleihekäufen Billionen von Euro ins Geldsystem gepumpt haben, um die Wirtschaft nach diversen Krisen seit 2010 am Laufen zu halten. Inzwischen sind die enorm hohen Werte von 8% und mehr auch kein reines Nachrichten-Phänomen mehr, sondern jeder spürt es: beim Einkaufen, beim Tanken, auf der Stromrechnung, bei der Immobilienfinanzierung.
Und man hat den Eindruck, alle warten darauf, dass das wieder vorbeigeht. Wird es aber aller Voraussicht nach nicht. Inflation ist zu komplex, um es auf dem Bierdeckel abzuhandeln, aber hier nur drei Punkte, warum es nicht nach einer schnellen Eindämmung aussieht, die drei „D’s“, die auf den Thesen von Star-Vermögensverwalter Bert Flossbach basieren:
Deglobalisierung
Das Rad dreht sich leider rückwärts. Es begann mit Donald Trump, der Arbeitsplätze aus dem Ausland wieder nach Amerika zurückholen wollte (und das auch umgesetzt hat). Mit dem Ukraine-Krieg setzt sich diese Tendenz fort, sich weniger abhängig vom Ausland zu machen. Inzwischen wird kein Hehl mehr daraus gemacht, auch die Produktion aus China teilweise wieder nach Deutschland/Europa zurückzuholen. Das verheißt zwar mehr Arbeit im Inland, aber da hier ohnehin auch Fachkräfte fehlen, ist das eher ein Inflationsverstärker, zusätzlich zu den abhanden kommenden Kostenvorteilen. Das alles passiert nicht zum ersten Mal so in der Wirtschaftsgeschichte, für die Preise ist das aber erst einmal keine gute Nachricht.
Dekarbonisierung
Auch hier angetrieben durch die Geschehnisse in Russland und der Ukraine werden massive Investitionen in erneuerbare Energien erfolgen. Die Neu-Produktion ist freilich teurer als auf bestehende Kohle- oder Atomkraftwerke zurückzugreifen. Die Öl- und Gaspreis-Verwerfungen werden sich irgendwann beruhigen, die Anstrengungen zur CO2-Reduzierung werden uns noch Jahrzehnte begleiten.
Demographie
Wie schon unter Deglobalisierung angemerkt, ist Angebotsknappheit am Arbeitsmarkt einer der Faktoren für steigende Preise, nämlich dann, wenn die Arbeitnehmer höhere Löhne durchsetzen und die Unternehmen, das wieder an den Markt weitergeben. In Westeuropa und Japan ganz besonders verläuft die Entwicklung ungebremst in die Richtung, dass immer weniger produzierende Menschen immer mehr konsumierenden gegenüberstehen. Auch das wirkt zusätzlich preistreibend.
Was also tun?
Was ganz offensichtlich ist, ist dass die Amerikaner uns wieder einen Schritt voraus sind. Der Dollar gewinnt an Stärke und von der weltweiten Energieknappheit profitieren die USA jetzt schon mit Öl- und Gas-Exporten. Investments in die US-amerikanische Wirtschaft, speziell auch Immobilien, zum Beispiel über Alternative Investmentfonds sind sicher kein ganz schlechter Gedanke.
Überhaupt, obwohl die Rezession sich schon ankündigt, auf lange Sicht werden Aktien maßgeblich bleiben, um die Inflation auch privat in den Griff zu bekommen. Breit gestreute Fonds, egal ob gut gemanaged oder passiv als ETF, werden überdauern.
Um sich niedrige Zinsen zu sichern, sind tatsächlich Bausparverträge wieder sehr relevant geworden. Eine „1“ vor dem Komma der Sollzinsen kann man sich so aktuell immer noch einkaufen.
Und vermietete Immobilien werden ein Thema bleiben. Schulden und Inflation, das passt zusammen, ebenso wie die Tatsache, dass man einen Substanzwert im Portfolio hat. Die Tatsache, dass die Finanzierungszinsen gestiegen sind, relativiert sich durch die steuerliche Wirkung, die Schuldzinsen entfalten. Attraktive Standorte mit immer noch guten Einkaufspreisen gibt es u.a. in Sachsen, Bremen, Mecklenburg-Vorpommern
Im Übrigen, man kann auch in Immobilien-Portfolios einsteigen, die schon vor Jahren (zu ganz anderen Preisen) eingekauft wurden, den „Geheimtipp“ bekommen Sie vom FP-Berater.
Nur eines muss man tun: Handeln.
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